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Membran

2020

Stahl, Nessel, Hautleim, Verstärker, Körperschallwandler, Sound

Maße variabel

2,50 x 2,50 x 1,75 m (Objekt)

    Sound

Komposition:

 

 

Samples:

Daniel Schau,

Arne Selig,

Lisa Steude

Lisa Steude

Ausgangspunkt der Arbeit war es, Assoziationen zur Haut anzuregen, nicht zuletzt durch den Titel „Membran. Es entstand ein Objekt, das auf mehreren Ebenen sensuell wahrgenommen werden kann – visuell, akustisch, haptisch und schlussendlich somatisch erfahrbar wird. Es bildet sich ein körperliches Gegenüber zu den Rezipienten. Diese Körperlichkeit wird lebendig und verstärkt sich, indem die Stoffmembran in Schwingung versetzt wird und damit hörbare Klänge entstehen. 

 

Im Aufbau der Arbeit wird eine zweite Bedeutungsebene des Titels gezeigt: die schwingungsfähige Membran eines Lautsprechers. Formal ist das ein Kreis von zweieinhalb Metern im Durchmesser, der mittig im Raum von Drahtseilen gespannt wird. Spannung war während der Konstruktion das zentrale und immer wiederkehrende Thema: das Biegen des Metalls, die Bespannung des Metallrings, das Zusammenziehen des Nesselstoffs durch den Hautleim, die Verankerung zwischen den Wänden beim Aufbau – bis hin zum Spannungsaufbau des Soundloops. Diese Spannung findet sich in Form, Material und dem Aufbau wieder. Ein mittig an die Membran gestellter Körperschallwandler setzt sie in Schwingungen und bringt sie schlussendlich zum Klingen. Zu Hören sind körpereigene Sounds wie Herzschlag, Verdauungsgeräusche, das Knacken eines Gelenks oder Atmung. Auch das Schlagen auf die Membran wurde aufgenommen und in den Loop eingearbeitet, um eine Dopplung zu schaffen. 

 

Der Körperschallwandler gibt nur niedrige Bassfrequenzen von 18 bis 90 Hertz wieder, die für das menschliche Ohr teilweise nicht hörbar sind. Diese werden in Bewegungsenergie übersetzt, die auf die Membran trifft und in spürbare Schwingung versetzt wird, wobei am Ende ein Klang erzeugt wird. Die ursprünglichen Geräusche werden verzerrt spür- und hörbar. Optisch verweist die Struktur der Membran auf den Mittelpunkt des Kreises, von wo aus sich der Schall gleichmäßig in alle Richtungen ausbreitet.

Für die Realisierung dieser Arbeit gilt mein Dank Michael Roggen, Daniel Schau, Arne Selig und Inselklang. 

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